Unsere Insektenstrategie

Wir bemühen uns, für viele Insektenarten in unserem Stall Lebensraum zu schaffen. So haben wir Hecken gepflanzt, Blühstreifen angelegt und auch viele Teile des Geländes „wild“ gelassen um Bienen, Schmetterlingen, Wespen, Hummeln und vielen, vielen anderen Insekten Heimat zu geben. Bei manchen Insekten sind wir allerdings überfordert. Fliegen, Mücken, Gribbelmücken, Bremsen und Zecken z. B. strapazieren unsere Geduld und plagen unsere Pferde so sehr, dass wir uns eine langfristige Strategie überlegt haben, wie wir die im Zaum halten können…

• Sauberkeit ist ein hohes Gebot, wir kehren und putzen regelmäßig und gründlich.
• Abmisten tun wir täglich und konsequent überall. Der Mist muss weg.
• Stehendes Wasser und Urin darf keine flüssigen Oberflächen bilden. Das vermeiden wir, wo es geht.
• Wir füttern im Winter unsere Vögel, bieten Ihnen Nist- und Rückzugsmöglichkeiten in Hecken, Bäumen und Randstreifen. Sie fressen nicht nur den Hafer in den Pferdeäpfeln sondern auch mit Vorliebe Bremsen, Fliegen und Mücken in rauhen Mengen. Fledermäuse sind in dieser Richtung auch super, aber schwer an den Stall zu bringen.
• Wir schaffen Schatten. Im Zelt und in der kleinen Halle stehen die Pferde gerne im Schatten und entkommen so den Plagegeistern zumindest zeitweise.
• Wir lassen auch windige Stellen zu. Hier zerzaust der Wind den Pferden die Mähne und die Fliegen fliegen…
• Wir planen den Koppelgang wenn möglich nicht in der Dämmerung. Da fliegt sonst alles was Flügel hat, zum Blutspenden sammeln auf unsere Pferde…
• Wir haben zwei Bremsenfallen, welche sortenrein Bremsen sammeln. Im Jahr kommen da schon mal 1.000 Bremsen pro Falle zusammen. Die Platzierung ist wichtig (zwischen Pferdebereich und Feuchtgebiet!).
• Wir haben eine Totholzhecke. An deren Ecken und Pfosten kratzen sich unsere Pferde ebenso wie an dem Scheuerbaum (mit Besen und Bürsten) und verschaffen sich so etwas Erleichterung ohne gleich wund oder offen zu werden.

• die Pferde werden nicht täglich geputzt aber Urin- und Äppelflecken müssen weg.
• Durchfall und Kotwasser ist bei uns kein Thema. Aber wenn ist Waschen Pflicht!
• Die Stuten sind am Euter sehr geplagt und alle Pferde zwischen den Beinen, die Wallache an der Schlauchtasche. Hier verwenden wir Melkfett. Das schadet nicht und die Stecher können nicht ans Fleisch… Die betroffenen Stellen sehen manchmal etwas schmutzig aus, werden aber - mit warmen Wasser gewaschen - aboslut sauber. Und es hilft…
• Wir verwenden - soweit irgend möglich und erhältlich - biologische Insektenabwehr-Lotionen. Die tragen wir mit Schwamm (Kopf) oder Pumpsprüher auf. Der Duft ist manchmal betäubend aber es hilft zumindest in überschaubarem Zeitrahmen.
• Augen und Ohren schützen wir mit Masken (siehe Bild). Da die richtige zu finden ist nicht einfach, aber mit diesen Ringmasken (Bild) sind wir sehr zufrieden und die Pferde haben sie gerne (holen sie sogar bei uns ab!)…
• Da Platini Ekzemer ist, arbeiten wir auch durchgehend im Sommer mit Decke (Ekzemerdecken sind leichter als Regendecken). Da der Bauch und der Hals da auch bedeckt sind, hat er so mal Ruhe. Die Pferde schwitzen zwar etwas, aber das nimmt er gerne in Kauf. Er scheuert dann kaum noch. Wir brauchen im Jahr 2 Decken…
• Joya hat hin und wieder eine Zebra-Fliegendecke zum Reiten oder Ausreiten. Da erkennen die Bremsen sie nicht (schwarz, rund und warm mögen sie ja sehr gerne - so funktioniere ja auch die Ballfallen). Und durch die Bewegung der Decke kommen Stechinsekten nicht zum Stich/Biss.
• Beinschutz wäre manchmal gut, denn das Stampfen der geplagten Pferde ist nicht gut für Beine und Eisen. Aber wir haben da noch keine richtige Ausrüstung gefunden, deren „Nebenwirkungen“ nicht schlimmer sind als das Stampfen.
• Wir reinigen Schweif und Mähne und sprühen diese mit Ballistol ein. Da gänzen sie und - wichtiger - bieten optimalen Schutz gegen Insekten, da sie gut fliegen und - da pfeift der Schweif ;o)

Vielleicht findest Du hier einen Punkt oder eine Idee für Deine Strategie? Bleibt gesund und vergesst mir die Pferde nicht…